PhilCafé – Neugestaltung der Cafeteria im Philosophikum der Universität zu Köln
Für die in die Jahre gekommene Cafeteria im Philosophikum wurde ein neues Raumkonzept entwickelt, das die ursprüngliche modernistische Architektursprache wieder freilegt und in die Gegenwart übersetzt. Ziel war es, die architektonischen Qualitäten des Gebäudes aus den frühen 1980er-Jahren – einem Beispiel für universitären Brutalismus – erneut spürbar zu machen und zugleich die Aufenthaltsqualität für Studierende und Hochschulangehörige deutlich zu steigern.
Das Philosophikum markiert mit seiner massiven Sichtbetonarchitektur den Albertus-Magnus-Platz – den zentralen Ort der Universität zu Köln. Die bauliche Strenge des Ensembles wurde im Inneren des Cafés aufgegriffen, freigelegt und neu interpretiert. Der Rückbau der einst eingezogenen Abhangdecke ermöglichte die Wiederentdeckung der ursprünglichen Betonträger. In Kombination mit einer neu eingebrachten, anthrazitfarbenen Akustikdecke entstehen klar definierte Deckenfelder, die eine spannungsreiche Beziehung zur sichtbar geführten Gebäudetechnik eingehen.
Ein wesentliches Element der Neugestaltung ist die durchgehende Sitzbank entlang der Glasfassade zum Platz hin. Sie formuliert nicht nur einen starken Außenbezug, sondern aktiviert den Raum als kommunikativen Ort. Unterschiedlich kombinierbare Tischformate erlauben flexible Nutzungsszenarien – vom schnellen Kaffee bis zum konzentrierten Austausch. Zwei angedockte Hochtische rhythmisieren das Raumgefüge zusätzlich und setzen zonierende Akzente.
Die neu positionierte Kaffeebar bildet zusammen mit einem ruhigen Rückbereich eine funktionale Einheit. Eine sich anschließende, roh belassene Sichtbetonwand definiert einen linearen Arbeitsbereich mit durchgehendem Tisch, der Studierenden Raum für konzentriertes Arbeiten bietet. Die Gestaltung spielt bewusst mit Gegensätzen: Offene Strukturen treffen auf präzise gesetzte Einbauten, Sichtbeton auf weiche Materialien, Funktion auf Atmosphäre.
Blauviolett – die CI-Farbe der Philosophischen Fakultät – bildet als Akzentton die visuelle Klammer. Das Signet „phil“, ein gespiegeltes p, wird dabei zum Sinnbild eines offenen, reflektierenden Diskurses. In diesem Sinne versteht sich das PhilCafé als mehr als nur gastronomische Infrastruktur: Als ein zentraler Treffpunkt auf dem Campus, der architektonische Klarheit mit studentischer Lebendigkeit verbindet.
© marco glashagen.
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