UNTER DACH UND FACH

Neugestaltung Gastraum Mensa – TH Köln, Standort Südstadt

Die Mensa der Technischen Hochschule Köln am Standort Südstadt stammt aus dem Jahr 1987. Unter einem giebeloffenen Dach entfaltet sich ein großzügiges Raumgefüge, geprägt durch die sichtbar geführte Tragwerkskonstruktion. Deren industrielle Anmutung bildet den architektonischen Rahmen für die gestalterische Neuordnung.

Die bestehende Bestuhlung folgte einer klassischen, eher konventionellen Anordnung. Ziel der Neugestaltung war es, diese Strukturen aufzubrechen und einen offenen, vielschichtigen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen – im Sinne einer studentischen Lebenswelt, die flexibel, kommunikativ und zugleich differenziert nutzbar ist.

Zentrales Gestaltungselement bilden drei formanaloge Sitzkojen – als „Häuser“ interpretiert – die lotrecht zur Giebelausrichtung im Zentrum des Gastraums stehen. In alternierender Abfolge mit erhöhten Tischelementen bilden sie das neue Rückgrat der Mensa. Sie gliedern und verankern den Raum und laden zugleich zum Rückzug wie zum Austausch ein.

Anschließend fügen sich unterschiedliche Zonen mit je eigenem Charakter: Entlang der großen Glasfassade öffnet sich eine Lounge auf einem leicht erhöhten Podest. Eine getreppte Sitzbank erlaubt nonkonformes Sitzen, Arbeiten oder Verweilen. Die durchlaufenden Sitzbänke entlang der beiden Giebelwände bleiben bewusst flexibel bespielbar – Tische können frei gestellt und kombiniert werden.

Im Eingangsbereich empfängt eine kleine Lounge als Pendant zur großen – als Treffpunkt, Wartezone oder Übergang.

Die Umgestaltung folgt einem integrativen Ansatz zwischen Raum, Nutzung und Atmosphäre. Eingriffe in die bauliche Substanz wurden gezielt zurückgenommen. Auf einen Austausch des Fliesenbodens wurde – trotz formaler Überlegungen – aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen bewusst verzichtet.

So entsteht ein neuer Raum für das studentische Leben – funktional, klar gegliedert und atmosphärisch dicht.